Wir spielen zunächst einmal diese bekannte Melodie:
Die Melodie sollte im Wechselschlag gespielt werden. Dazu werden Zeige- und Mittelfinger abwechselnd benutzt.
Beim Fingerpicking einer Melodie kann man grundsätzlich zwei Anschlagsarten unterscheiden: Mit und ohne Anlegen.
Melodiespiel mit Anlegen bedeutet, dass der anschlagende Finger nach der Tonerzeugung an der nächst tieferen (also zu mir hin zeigenden) Saite anliegt. Dazu sind die Finger durchgestreckt zu halten. Das Spiel mit Anlegen ergibt einen kräftigen Ton und man kann die Lautstärke sehr präzise beeinflussen.
Wenn man die Melodie ohne Anlegen spielen will, sind die Finger leicht gekrümmt zu halten und legen sich nicht an die nächste Saite an. Der Ton wird dadurch etwas glockiger aber auch leiser und viele Gitarristen können mit dieser Technik etwas schneller spielen. Die Beeinflussung der Lautstärke wird damit allerdings etwas schwieriger und erfordert einiges an Erfahrung.
Als angehender Fingerpicker solltet man beide Techniken beherrschen, also übt man die Melodie am besten in beiden Varianten.
In der nächsten Übung nehmen wir passende Basstöne hinzu und erhalten so ein interessanteres Klangbild.
Ich empfehle, die Melodie mit Anlegen zu spielen. Der Daumenanschlag ist naturgemäß etwas kräftiger und ein nicht angelegtes Melodiespiel könnte dadurch im Zusammenklang etwas zu leise werden. Es lohnt sich aber auch hier, beide Möglichkeiten einmal auszuprobieren.